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Wildkräuter

Im Reich der Natur - reich durch die Natur

Wildkräuter sind viel mehr als nur ein störendes UNkraut. Sie strotzen nur so vor Widerstands- und Lebenskraft, sind kaum zu schlagen im Durchhaltevermögen, vor ihrer Durchsetzungskraft kapitulieren sogar Mauern und sie sind wahrlich eine Wildnatur, die nun mal wächst wo ihr beliebt – auch überall dort, wo es UNerlaubt ist. UNerkannt ist auch ihr wunderbarer Geschmack. UNbeachtet ihre (manchmal versteckte) Schönheit und UNbeliebt ihre EigenArten.

 

Eine Welt ohne Wildkräuter ist für mich einfach unvorstellbar, denn sie sind wahre Schätze, ganz nach dem Motto: Im Reich der Natur - reich durch die Natur. Ihr Reichtum ist nicht so offensichtlich und hauptsächlich von ihren inneren Werte geprägt.

 

Wildkräuter sind:

  • reich an Aromen

  • reich an Vitaminen und Nährstoffen

  • reich an Mineralstoffen und Spurenelementen

  • reich an Heilkraft

  • reich an Schönheit

  • reich an Vielfalt

  • reich an Genialität, Erfindungsreichtum und Strategie

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Ralph Waldo Emerson

"Unkraut nennt man Pflanzen, deren Vrzüge noch nicht erkannt worden sind."

Mich hat die wilde Welt der Kräuter nicht mehr losgelassen. Es ist ein Eintauchen in Zeit und Raum von Düften, Farben, Pflanzenerlebnissen, Pflanzenwissen und Pflanzengenuss. Die Faszination der Wildkräuter eröffnet unendlich viele Fragen und zugleich den Raum viele spannende Antworten zu entdecken.

Die Fähigkeit des Menschen sich mit der Natur verbunden zu fühlen, basierend auf Respekt und Dankbarkeit und wissend selbst Teil davon zu sein, ist in unserer modernen Welt immer mehr verloren gegangen. Und somit auch ein großer Teil des Wildkräuterwissens.

 

Die Heilkraft der Wildkräuter konnte sich durch die Volksmedizin am längsten bewahren, wenn vermutlich auch in diesem Bereich einiges Wissen verloren gegangen ist. Auch die Schulmedizin nutzt dieses Wissen bis heute, denn eine Vielzahl an Medikamenten haben ihren Ursprung in der Volksheilkunde und wurden früher aus Pflanzen hergestellt.

Viele Hausmittel aus Wildkräuter haben sich Jahrhundertelang bewährt und erleben jetzt ihr Comeback. Glücklicherweise wird sich auch die moderne Wissenschaft der alten Pflanzenheilkräfte immer bewusster und schenkt deren Erforschung langsam mehr Aufmerksamkeit. Idealerweise ergänzen sich Schulmedizin und Naturheilkunde und arbeiten Hand in Hand.

Wildkräuter spielen aber auch im Ökosystem eine wichtige Rolle. So helfen sie in der freien Natur, aber auch im Garten, die Erde zu bedecken und damit vor Erosionen zu schützen. Die Vogelmiere ist in dieser Disziplin Meisterin, klammheimlich breitet sie sich wie ein grüner Teppich (sogar unter Schnee) aus und schützt den Boden wie eine lebende Mulchdecke. Zugleich haben die Kräuter als Zeigerpflanzen viel über die Beschaffenheit des Bodens zu erzählen. Brennnesseln zum Beispiel lieben stickstoffreiche Böden, Quendel dagegen lieber magere. Auch für Vögel, Insekten und viele Tiere sind Wildpflanzen unverzichtbar, als Lebensraum sowie als Nahrungsquelle.

​Aber Wildkräuter haben noch viel mehr zu bieten, vor allem kulinarisch - mein Lieblingsthema. Die wilde Kräuterküche ist Inspiration und Genuss. (Im Blog findest Du viele Wildkräuterrezepte.) Wildpflanzen wie Brennnessel, Löwenzahn, Giersch, Gänseblümchen und viele andere haben sich seit Jahrhunderten bewährt. Unsere Vorfahren wussten um ihren Nähr- und Mehrwert, doch leider geriet dieses Wissen zu sehr in Vergessenheit.

Die Schätze aus Wald, Wiese und vom Wegesrand sind wahrlich eine Bereicherung meiner Küche. Regionaler und saisonaler kann Ernährung heute nicht sein. Selbstgepflückt versprechen sie absolute Frischegarantie, und sind ohne jeglichen Verpackungsmüll. Dem nicht genug wecken sie obendrein die Neugier und Entdeckungslust. Bewegung und Frischluft ist ebenso all inklusiv. Zusätzlich schult die Wildkräuterlust die Wahrnehmung und Achtsamkeit, denn ein genaues Erkennen und Bestimmen ist unverzichtbare Voraussetzung für jeglichen Wildkräutergenuss.

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Wen anders als die Natur können wir fragen, um zu wissen wie wir leben sollen, um wohl zu leben

Christoph Martin Wieland

​Das Wichtigste für mich ist jedoch der Aufenthalt in der Natur. Die Natur selbst in ihrer Gesamtheit ist die größte Heilerin. Das Draußensein, das in und mit der Natursein ist für mich der heilsamste Aspekt und Balsam für die Seele. Es lässt mich nicht immer den Alltagsstress und Sorgen vergessen, aber schenkt mir kleinere oder größere Pausen davon.

Die Natur ist so viel mehr als nur nur Fauna und Flora. Für mich ist sie eine große Geschichtenerzählerin und die bedeutendste Lehrerin. Sie erzählt vom Leben und Tod, vom Kleinen im Großen und vom Großem im Kleinen, von Zugehörigkeit, von Rhythmus, Kreislauf und (ihrer ganz eigenen) Zeit. Dieses große Zusammenspiel, die Gesamtheit wie alles miteinander verwoben ist, zusammenwirkt und zusammenhängt, wirkt auf mich ein, ohne dass ich es verstehe. Dafür bin ich zu sehr Mensch. Wir wissen und verstehen trotz modernster Wissenschaft nur einen Bruchteil von der Natur.

 

Sie ist die allergrößte Künstlerin, die unzählige Meisterwerke erschaffen hat. Ihr Ideenreichtum ist unbegrenzt und trotzdem bleibt sie bescheiden. Sie prahlt nicht mit ihrer Genialität, sie verschenkt sich ohne jegliche Hintergedanken und Gewinnmaximierung.

 

Ganz besonders mag ich den Wald, so oft war er schon mein stiller Zuhörer oder Trostspender. Im Wald fühle ich mich geborgen und verbunden - einfach zuhause. Immer wieder aufs Neue weckt die Natur meine Neugier, meine Wissbegierde und die Lust-auf-Mehr. Ich werde zur Entdeckerin, Forscherin und Lernenden. Sie ist meine Inspirationsquelle. So viele Ideen und auch Rezepte sind während meiner Naturzeiten entstanden. Sie schenkt mir unzählige Wow-Momente und überrascht mich immer wieder mit ihrer Genialität.

 

Wilde Kräuter, die sich unerlaubt ausbreiten sind unbeliebt. Kurz es ist UNkraut. Meiner Meinung nach, ist es vielmehr eine Unart des Menschen die Vorsilbe UN vor alles störende zu setzen.

 

Wie würde die Natur wohl den Menschen bezeichnen?

 

UNdankbar?

für all den Reichtum, den uns die Natur schenkt, mit dem sie uns nährt.

UNbelehrbar und untätig?

weil wir es mittlerweile schon besser wissen, aber so weitermachen wie bisher

UNnatürlich?

weil wir uns wider der Natur verhalten. Kein Tier ist so gierig und machthungrig wie der Mensch. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dass sich so unverschämt verhält und maßlos mehr nimmt als er braucht.

UNwissend und unreif?

weil der moderne Mensch trotz seines Superhirns, die Komplexität und die Ordnung der Natur nicht versteht

UNsozial und ungerecht?

weil Mensch das Miteinander und Füreinander vergessen hat

 

Der Mensch hat verlernt, die Natur als Lebensraum = Raum des Lebens wahrzunehmen und dass er ein Teil davon ist. Momentan ist die Natur für die Mehrheit eine Nutzlandschaft, um des Menschen Bedürfnisse zu stillen. Doch in, mit und durch die Natur können wir allmählich wieder zu unseren eigenen Natur (und Natürlichkeit) zurückfinden.

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„Es geht eine magische Kraft aus vom Walde, ein unbestimmtes Weißnichtwas, dass sänftigend auf Gemüt und Seele, und anregend auf die Sinne wirkt.“

Carl Wilhelm Neumann

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