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Bärlauch vs Herbstzeitlose


Es ist wieder Bärlauchzeit. Damit dem Bärlauchvergnügen nichts im Wege steht, habe ich die Unterschiede mal zusammengefasst.


Der Bärlauch (Allium ursinum) erscheint ab Anfang März in den Auwäldern.

Die Blätter des Bärlauch sind lanzettlich, am Ende spitz ausgezogen, die Oberseite ist glänzend, die Unterseite ist matt mit einem ausgeprägten Mittelnerv. Die Blätter treten immer einzeln mit langem dünnen Blattstiel aus dem Boden.

Die Blüten des Bärlauch sind weiß, strahlenförmig in einer Scheindolde. Die Blütezeit ist von April bis Juni.

Die ganze Pflanze riecht stark nach Knoblauch.


Die tödlich-giftigen Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) erscheinen 1-2 Wochen später und gesellen sich gern in den Auwäldern zum Bärlauch. Ebenso wachsen die Herbstzeitlosen auf Wiesen. Die Blätter sind dickfleischig, Ober- wie Unterseite sind glänzend und haben keinen spürbaren Mittelnerv. Die Blätter sind rosettenartig ineinandergerollt ähnlich dem Poree und besitzen keinen Blattstiel.

Die Blüten erscheinen erst im Herbst wie es der Volksname aber auch der lateinische Name (... autumnale) verraten. Die rosa - lila Blüten ähneln Krokussen und verzaubern so manche Herbstwiese.


Das Gift der Herbstzeitlosen ist das Colchicin, dass in allen Pflanzenteilen enthalten ist. Die ersten Vergiftungssymptome zeigen sich 2-6 Stunden nach dem Verzehr und beginnen mit Schluckbeschwerden, Kratzen und Brennen im Mund-Rachenraum. Im weiteren Verlauf kommen Kreislaufschwäche, Blutdruckabfall und Temperaturverlust hinzu. Nach 1-2 Tagen tritt der Tod durch Atemlähmung ein. Das Bewusstsein bleibt bis zum Schluss dabei erhalten.


Wichtig ist jede Pflanze einzeln zu betrachten, Blatt für Blatt zu pflücken. Der Knoblauchgeruch ist zwar ein gutes Zeichen, jedoch riechen die Hände nach ausgiebigem Pflücken selbst nach Knoblauch. Daher stellt dieses Kriterium keine Sicherheit dar, vor allem wenn Herbstzeitlose und Bärlauch unmittelbar nebeneinander wachsen. Es gibt eindeutige Unterschiede. Es bedarf nur ein wenig Konzentration und Achtsamkeit.




Tipp: Neben Bärlauchpesto, Bärlauchöl, Bärlauchessig lässt sich das Bärlaucharoma auch in Mehl konservieren. Daraus können dann Pasta oder Brot und Baguette gemacht werden. Einfach Bärlauch mit dem Mehl ganz fein zerhäckseln. Durch den frischen Bärlauch klumpt das Mehl dann ein wenig. Im Backofen bei max. 50°C trocknen und anschließend nochmal fein häckseln. Im Glas aufbewahren. Ich habe mit dem Mehl vom vergangenen Jahr Bärlauchweckerl gebacken und sie schmeckten wunderbar bärlauchig.

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